20 Jahre 2increase: Ein Rückblick auf Erfolge und Entwicklungen
In einem exklusiven Interview taucht der Gründer von 2increase, Lars Thierling, in die Geschichte seines Unternehmens ein. Er reflektiert über die Anfänge von 2increase während seines Studiums, die Herausforderungen und Erfolge der vergangenen zwei Jahrzehnte und die visionäre Ausrichtung für die Zukunft.
1. Wie ist 2increase entstanden?
Ich habe während des Studiums schon kleine Partys organisiert und habe dann über einen Studienkollegen, dessen Vater im Vertrieb von WELCHE FIRMA? gearbeitet hat, die Möglichkeit gehabt, über einen Subunternehmer schon deutschlandweite Marketingaktionen durchzuführen. Das fing mit der klassischen Remissionsverteilung von wirklich hochwertigen Zeitschriften wie GQ oder Manscaped. Wir haben also schon im Studium Aktionen mit IKEA und an Bahnhöfen gehabt. Das hat mich dann so begeistert, dass ich im Kern letztendlich dabeigeblieben bin.
2. Wie sahen die Anfänge aus?
Angefangen habe ich schon während des Studiums, weshalb es in der Zeit danach schon gut lief. Während meines ersten Jobs nach dem Studium bei einer Unternehmensberatung habe ich sehr viel gelernt. Dort hatte ich dann immer den Gedanken, warum ich bis 22 oder 23 Uhr im Büro sein muss, wenn ich das Ganze doch auch von zuhause machen kann. Zudem wollte ich immer selbständig sein. Das hat mich einfach gecatcht und ich habe dann angefangen, Kontakte aufzubauen. Über meine vorherigen Jobs habe ich anscheinend einen so guten Eindruck hinterlassen, dass die Leute mich angesprochen haben. Im weiteren Verlauf hat sich dann nach und nach alles entwickelt.
3. Warum heißt die Firma so?
Das war die Idee, die ich damals mit einem Freund auf den Weg gebracht habe. Wir haben überlegt, wie man das Ganze nennen kann. Der Freund hatte die Ambition, mitzumachen, ist dann aber leider später ausgestiegen. Allerdings ist die Idee bei mir hängengeblieben und ich habe dies dann als mittlerweile eingetragene Marke auf den Weg gebracht. Bei uns ist der Name Programm, da ich andere Menschen nach vorne bringen möchte. Das ist ja genau das, was wir machen. Wir unterstützen mit unseren Dienstleistungen die Menschen.
4. Was war das erste größere Projekt der Firma?
Als wir uns selbstständig gemacht haben, hat IKEA die Family-Card herausgebracht und wir haben damals extrem viel mitgemacht. Heute arbeiten wir nach 20 Jahren immer noch für IKEA. Dann hatte ich das Glück, an eine Lead-Agentur zu kommen, die für Coca-Cola arbeitet, und dadurch relativ schnell große, nationale Projekte im Konsumerbereich für Coca-Cola wie auch im Automobilbereich für z. B. Peugeot umsetzen zu dürfen. Parallel kam dann die WM 2006, die natürlich auch im lokalen Weg viel auf den Weg gebracht hat. Zudem gab es dann auch in den ersten 2 Jahren den Kontakt zur Boot Düsseldorf, wo ich seit 18 Jahren im Projektbereich auf der Boot und auch im Caravan Salon aktiv bin.
5. Welches Projekt hat am meisten Schwierigkeiten bereitet?
Das kann man gar nicht sagen, da jedes Projekt seine Herausforderungen hat. Schwierigkeiten gibt es eher, wenn die Rahmenbedingungen unbekannt sind. Wir sind
damals für eine Firma, die Gillette betreut hat, an der Küste entlanggefahren und haben mit Jetskis Rasierer verschenkt. Es gibt an der Ostseeküste leider keine offiziellen Ein- und Ausstiegsplätze, die irgendwo verzeichnet sind. Da wir auch noch im Rahmen von Guerilla-Marketing unterwegs waren, war das schon sehr herausfordernd, Ausstiegsstellen zu finden. Schwierigkeiten gab es immer einmal, aber da wir immer mit guten Teams unterwegs sind, haben wir auch noch schöne Anekdoten wie diese gesammelt. Und wenn alles immer nach Plan liefe, wäre es ja auch langweilig.
6. Was war das Dümmste, was jemals in der Firma passiert ist?
Das sind eher Kleinigkeiten, z. B. wenn ein Azubi mal etwas falsch versteht. Im Rahmen unserer Jetski-Tour haben wir kurz vor Grömitz und Darß nach einer Slipstelle gesucht, und die Jetskis hatten einen 7 1⁄2-Tonner. Wir sind dann auf einen Parkplatz gefahren, durften dort aber nicht slippen, haben den LKW aber richtig tief eingegraben. Es war an einer Küste, in so einem 14-Häuser-Dorf, und ein Feststecken wäre einer Katastrophe gleichgekommen. Wir hatten aber das Glück, dass die Jungs einer Baufirma gerade Mittagspause hatten und uns dann ausgegraben haben, was wir alleine nicht geschafft hätten. Da wir auch nicht genug Geld dabei hatten, haben wir denen dann Rasierer geschenkt: Allerdings hatten die selbst auch sehr viel Spaß daran, uns auszugraben.
7. Welches Projekt hat am längsten gedauert?
Die nationalen LEH-Sampling-Aktionen für Coca-Cola haben wir für etwa 2 1/2 Jahre betrieben, aber das längste Projekt am Stück war die 150-Jahre-Feier von Scheidt & Bachmann, an der wir 13 Monate am Stück fast nur an diesem Projekt gearbeitet haben.
8. Welches Projekt hat am meisten Spaß gemacht?
Das ist eine ganz schwierige Frage, weil mir jedes Projekt Spaß macht, auch wenn man wie zu Beginn bei -25° als Weihnachtsmann durch die Stadt läuft. Das Projekt mit dem größten Fun-Faktor war die Jetski-Aktion, weil es ein ganz tolles Erlebnis war. Aber auch die Umsetzung des Sparkassen-Soccer-Cups oder die Coca-Cola-Weihnachts-Truck-Tour sind emotionale Geschichten. Die zwei Herzprojekte sind die Paddeln macht Spass-Tour weil es zeigt, dass Nachhaltigkeit etwas bringt, und natürlich die 150-Jahre-Feier von Scheidt & Bachmann, die durch die lange Zusammenarbeit mit einem Team und die Geheimhaltung auch ein ganz besonderes emotionales Erlebnis war.
9. Gab es noch andere Projekte der Größenordnung S&B?
Nein, das ist von den Projekten, die wir ganz in Eigenverantwortung gemacht haben, das Größte, aber es kann natürlich immer etwas noch Größeres kommen.
10. Aus welchem Projekt konnten Sie selbst am meisten lernen?
Das kann ich gar nicht so genau sagen, da ich mit jedem Projekt immer in eine verschiedene Richtung lerne. Dadurch, dass ich damit meinen Erfahrungsschatz erweitere, wird jedes neue Projekt umso besser.
11. Was hat sich bis heute verändert?
Wir haben uns weiterentwickelt, indem wir die Abläufe für uns optimiert haben. Wir sind vom Fokus, der anfangs auf dem Promotionbereich lag, ins Projektmanagement, unseren Kernbereich, gewechselt. Wir haben unseren Fokus dann auch noch auf Teambuilding gelegt und Unternehmen beraten, wie Sie besser an Azubis kommen. Dort haben wir einen ganz guten Weg gefunden, wie wir Unternehmen beraten, wie sie sich in dem Aspekt besser präsentieren können. Dieser Zweig wird auch noch weiter ausgebaut werden, da ich in ihm viel Potenzial sehe. Außerdem haben wir andere Bereiche aufgebaut, wie z. B. „Paddeln macht Spass“ (gibt es seit 12 Jahren) und im nächsten Jahr ist auch das zehnjährige Jubiläum von „Spochtsgeist“.
12. Was unterscheidet 2increase von anderen Firmen?
Jede Agentur hat ihren eigenen Stil. Ich würde für mich sagen, dass wir das Ganze sehr persönlich machen und den Kunden an die Hand nehmen, um zu sehen, was der Kunde wirklich möchte. Daher tendieren wir dazu, weniger Projekte durchzuführen, diese aber persönlicher zu gestalten, damit der Kunde voll und ganz dahintersteht. Für uns ist diese Herangehensweise nachhaltiger, weil die Kunden sich freuen, wiederkommen und uns weiterempfehlen, und wir so von unserem Stil auch in gewisser Weise leben.
13. Wie sieht ein normaler Arbeitstag aus?
Wir kommen morgens ins Büro, machen Musik an und uns einen Tee, und dann erledigt jeder seine Einzelaufgaben. Wenn wir es auf eine Woche rechnen, besprechen wir die Themen des Tages, was wir auch in einem digitalen Board hinterlegt haben. Dazwischen gibt es dann Kundentermine und wir besprechen uns, wie die nächsten Schritte sind. Dabei muss jedes Zahnrad im Getriebe seine Aufgaben erfüllen, damit wir gemeinsam Projekte nach vorne bringen können. Dabei diskutieren wir viel, wir sprechen viel, schauen nach links und rechts, also das normale Agenturgeschäft. Zudem kommen viele Kooperationspartner vorbei.
14. Was ist die schlechteste Angewohnheit im Firmenalltag?
Ich bin ungeduldig. Ich kann relativ schlecht warten. Das fängt schon damit an, dass die Website zu langsam lädt oder ich die Cookies wegdrücken muss. Ich glaube aber, dass ich und auch mein Umfeld gut damit umgehen können.
15. Was darf im Firmenalltag nie fehlen?
Musik und eine Tasse Tee.
16. Welcher Star Wars Charakter würde perfekt ins 2increase Team passen?
Ich glaube R2-D2, da er immer eine Lösung findet.
17. Was muss passieren, damit ein Tag als produktiv gilt?
Wenn wir auf einer Veranstaltung sind, ist der Tag produktiv, wenn alles nach Plan läuft. Aufgrund unserer 20-jährigen Erfahrung sehen wir manchmal auch schon im Voraus, wenn ein Problem droht, und regeln das daher meist schon im Voraus. Wenn wir im Büro sind, sind wir produktiv, wenn wir unsere Tagesziele erreichen und wir gemeinsam den nächsten Schritt gehen können.
Was darf bei einem erfolgreichen Event auf gar keinen Fall fehlen?
Spaß. Der Kunde muss Spaß haben, muss zufrieden sein, und für uns ist es die schönste Rückmeldung, wenn die Gäste des Kunden zufrieden sind und uns dann indirekt Lob zukommen lassen.
18. Was hätten Sie in der Vergangenheit gerne anders gemacht und was werden Sie in Zukunft ändern?
Ich hätte mit dem Wissen von heute vermutlich die ein oder andere Entscheidung anders getroffen und dabei vielleicht mehr Mut bewiesen. Allerdings weiß man das ja nie, weswegen ich der Meinung bin, dass ich eigentlich die richtigen Entscheidungen getroffen habe und zufrieden sein kann. Natürlich könnte alles auch größer sein, aber das ist eine Sache des Risikos, wenn man eine Familie mit drei Kindern hat und selbstständig ist. In dem Fall geht man dann vielleicht nicht alle Risiken ein, aber wir werden sicherlich auch in den nächsten 20 Jahren mehrere große Projekte bearbeiten. Zudem kommt das Tagesgeschäft mit kleinen mittelständischen Unternehmen hinzu, da dies auch Spaß macht und dort die Identifikation der Partner noch viel größer ist.
In Zukunft möchte ich unsere Arbeitsabläufe optimieren, was aber seit 20 Jahren sowieso ein fortlaufendes Thema ist. Intern wollen wir digitaler werden, um Zeit zu sparen und die Work-Life-Balance auf den Weg zu bringen.
19. Was ist für die nächsten 20 Jahre geplant?
Rente. Nein, Quatsch. Ich glaube, dass wir mit dem Thema Wassersport/Caravaning weiter viel zu tun haben werden, da dort einfach der Markt vorhanden ist und dort auch viel in Kombination möglich ist. Aber auch Klassisches wie das Thema Teambuilding bei Großunternehmen wird nicht weniger werden, weil dort einfach der Bedarf da ist.
20. Auf welches Event freuen Sie sich jedes Jahr aufs Neue?
Auf die Boot Düsseldorf, den Caravan Salon und die PMS-Tour.
21. Was ist Ihre Lieblingsform von Marketing?
Guerilla, da der Kunde mutig ist und die Leute mit tollen Ideen überrascht, die mit dem richtigen Aufbau auch nachhaltig sind und medial gut ausgearbeitet werden können. Das macht uns am meisten Spaß, weil man ganz um die Ecke denken kann. Dabei muss man aber auch sagen, dass der Kunde voll dahinterstehen muss. Wenn man es aber richtig macht und ein gewisses Budget in die Hand nimmt, bekommt man auch ganz tolle Ergebnisse.
22. Warum ist genau das Zitat von Henry Ford auf der Website gelandet?
Weil diese Aussage einfach stimmt.